Sri Lanka

17 Tage durch Sri Lanka

2000 Jahre Geschichte

9 Städte

1 millionen eindrücke zwischen ceylon, sari und curry



Sri Lanka ist einfach atemberaubend schön, das ist das wichtigste Fazit, das wir nach zweieinhalb Wochen Reise durch das Land geben können. Die Menschen, die Kultur, die Herzlichkeit, das Essen, die Landschaft, die Strände, die Berge, der öffentliche Nahverkehr – wir lieben alles daran!
Sven war bereits seit eineinhalb Monaten in Vietnam und Thailand unterwegs und am 1. April trafen wir uns dann auf Sri Lanka wieder. Obwohl wir uns natürlich auf unser Wiedersehen und Zeit zu zweit freuten, waren wir on fire, alles von diesem Inselstaat zu erkunden und unser Herz zu verlieren.

Unsere Route:
Bangkok/Frankfurt – Negombo – Bentota – Unawatuna – Galle – Mirissa – Tangalle – Ella – Kandy – Dambulla – Negombo – Frankfurt
Reisedauer: 17 Tage inkl. An- und Abreise
Unterkünfte: Negombo (1 Nacht), Bentota (2 Nächte), Unawatuna (1 Nacht), Mirissa (2 Nächte), Tangalle (3 Nächte), Ella (3 Nächte), Kandy (1 Nacht), Dambulla (2 Nächte), Negombo (1 Nacht)

Da Sven aus Thailand anreiste, flog er in nur 3 Stunden von Bangkok nach Colombo für knapp 100€, Kathi reiste aus Frankfurt mit Zwischenstopp in Delhi an für stolze 1.000€. Es gibt von Frankfurt aus auch Direktflüge nach Sri Lanka, ca. 1x pro Woche, hier zahlt sich eine frühe Buchung bestimmt aus.

Obwohl der Flughafen in Sri Lanka Colombo heißt, befindet er sich näher an Negombo statt an der sri lankanischen Hauptstadt Colombo. Negombo ist also der Start- und Endpunkt der meisten Sri Lanka-Reisen, aber so viel mehr als das! Wir haben uns tatsächlich sehr in Negombo verliebt und haben auf unserer Heimreise unsere Unterkunft in Colombo storniert, um stattdessen nochmal eine Nacht in der viel ruhigeren, stressfreieren und am Meer gelegenen Stadt Negombo zu verbringen.

Good to know: Die meistgewählte Route durch Sri Lanka bewegt sich von Negombo/Colombo aus im Uhrzeigersinn, zuerst ins Landesinnere und anschließend an der Küste entlang von rechts nach links. Wir haben uns für die Route gegen den Uhrzeigersinn entschieden. Einmal deshalb, weil wir damit auch in Irland schon gute Erfahrungen gemacht hatten, um den Touristen-Karawanen zu entgehen und andererseits aufgrund der Regenzeit, die meist ab Mitte April in Sri Lanka einsetzt. Wir hatten Sorge, dass wir in unserer zweiten Woche an der Küste ankommen und dann nicht mehr baden gehen können 😀 Wir würden es genau so wieder machen! Wer aber zuerst Abenteuer möchte und anschließend noch entspannen, ist mit der “gewöhnlichen” Route im Uhrzeigersinn voraussichtlich glücklicher.

Tag1-Negombo

Tag 1: Neben Wiedersehensfreude, an die Temperatur gewöhnen (im April ca. 37°) und in den Pool hüpfen, sind wir ein bisschen durch Negombo gestrollt. Hier gibt es süße kleine Läden, coole Restaurants in den Nebenstraßen und man ist nur einen Katzensprung vom Meer entfernt. Der Strand in Negombo ist im Gegensatz zu den Stränden, die im Süden Sri Lankas folgen werden, nicht schön, aber für den ersten Tag absolut ausreichend 🙂

Unsere liebsten Restaurants vom ersten und letzten Tag in Negombo: Ocean 14 (mit Blick aufs Meer, sehr günstig und authentische sri lankanische Küche – unbedingt den Papadam-Teller bestellen!), Jude Restaurant (in derselben Straße wie das Ocean 14, schön zum Sitzen im 1. Stock, sehr leckere Sandwiches) und Tuk Tuk Wine and Dine (abseits von der Straße, schön gestaltet, sehr modern, leckeres Essen mit großen Portionen).

Tag2-1

 Tag 2: Keine Zeit zu verlieren – wir sind direkt am nächsten Tag weitergereist: Mit Zug und Bus ging es nach Bentota. Abseits der berühmten Zugstrecke zwischen Ella und Kandy sind die Züge Sri Lankas so, wie man es sich vielleicht im Voraus vorstellt: Holzbänke, offene Türen, sehr voll und sehr lustig. Im Zug gibt es keine Klimaanlage, aber alle Fenster und Türen sind offen, sodass der Fahrtwind kühlt. Auch wenn es teils anstrengend ist, würden wir die Reise genau so wieder machen! Die Locals sind unfassbar nett, man verständigt sich mit Händen und Füßen und man kann mit dem Ausblick aus dem Zug die wunderschöne Landschaft Sri Lankas aufsaugen. Tickets für den Zug bekommt ihr immer nur am selben Tag, an dem ihr auch reist, am Bahnsteig an einem Ticket-Schalter. Dort gibt es auch einen Abfahrtszeiten-Aushang, die Züge sind ziemlich pünktlich. Timetables könnt ihr auch online auf der Internetseite railway.gov.lk checken. Bei den Ticketpreisen wird zwischen der 1., 2. und 3. Klasse unterschieden. An unserem Reisetag (Sonntag) gab es nur eine 3. Klasse, für die Strecke Negombo-Colombo (ca. 1,5 Std.) haben wir 300 Rupees pro Person (ca. 4$) gezahlt. Die Tickets gut aufheben, diese müsst ihr an eurem Ziel beim Verlassen des Bahnhofs vorzeigen!

Tag2-2

In Colombo wurden wir erst einmal von den Straßen, Autos, Menschen und Gerüchen erschlagen, das führte wahrscheinlich dazu, dass wir letzten Endes Colombo gar nicht mehr anschauten. Wahrscheinlich ist es trotzdem eine tolle Stadt zum Besichtigen, lasst euch da von uns nicht verunsichern, wenn ihr sie gerne sehen möchtet! 🙂 Vom Bahnhof sind wir zum Bus-Terminal gelaufen (ca. 5 min.) und hielten eigentlich Ausschau nach den Highway-Bussen, von denen wir im Voraus gelesen hatten, die wir aber nach viel Suchen und Fragen leider nicht finden konnten. So kam es, dass wir letzten Endes das machten, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten, nicht zu machen: Wir sind mit dem Local-Bus gefahren 😀 Diese Busse werden auch “crazy bus” genannt, da die Fahrer wie Irre fahren (hohe Geschwindigkeit, Überholen, Hupen, abruptes Abbremsen etc.), immer laute Musik über Subwoofer läuft, manchmal auch mit Musikvideos auf einem Fernseher vorne beim Fahrer, und meistens sehr viele Menschen darin sitzen, aber nach 2 Wochen mit dem Local-Bus durch Sri Lanka reisen können wir sagen: Es ist einfach nur geil. Auch wenn die Fahrten manchmal irre sind, ist es auch irre günstig (für eine 4 Stunden-Fahrt zahlst du ca. 2€ pro Person), irre witzig und irre schön. Durch die Busfahrten haben wir Locals kennengelernt, ihre Gastfreundschaft und kamen schneller als gedacht von A nach B. Das Prinzip ist einfach:

  • Haltet Ausschau nach den blau-silbernen Bussen (die roten Busse sind state-operated, nur innerstädtisch und viel langsamer).
  • Schaut vorher auf Google Maps, welche Linie ihr nehmen müsst (an der Küste entlang im Süden ist die 2 eure wichtigste Nummer).
  • Auf den beiden Internetseiten ntc.gov.lk & routemaster.lk könnt ihr euch die Timetables der Busse anschauen.
  • Schaut auf Google Maps nach den offiziellen Haltestellen der Busse (am Straßenrand gekennzeichnet mit einem quadratischen Schild mit weißem Bus auf blauem Hintergrund) und haltet die Hand raus, wenn ein Bus kommt. Achtung: Linksverkehr – auf die richtige Straßenseite achten 😉 Beim Einsteigen seid ihr aber tatsächlich nicht an die Haltestellen gebunden, sondern der Bus hält auch für einen an, wenn man die Hand rausstreckt. Falls der Bus mal an euch vorbeifahren sollte, war er höchstwahrscheinlich voll.
  • Hinten oder vorne einsteigen und schnell Hinsetzen, denn auch hier sind die Türen dauerhaft geöffnet.
  • Bezahlt wird beim Bus-Führer (derjenige, der mit einem großen Bündel Geldscheine rumläuft), Bezahlung ist nur in bar möglich.
  • Verfolgt eure Route auf Google Maps, damit ihr wisst, wo ihr aussteigen müsst, Anzeigen gibt es keine und die “Durchsagen” des Bus-Führers versteht kein Nicht-Local. Es gibt feste Haltestellen, wo die Busse halten, wir haben den Busfahrer auch ab und zu gefragt, ob er uns wo anders rauslassen kann, was auch funktioniert hat, solange es auf der Route liegt.
  • Tipp: Mit Backpacks ist das Reisen auf diese Art und Weise kein Problem, mit großem Koffer wird es eher schwierig. Aber auf Sri Lanka würden wir euch so oder so nur einen Backpack empfehlen.

Tag 3: Nach einem langen Anreisetag sind wir in Bentota in eine wunderschöne Unterkunft eingecheckt, 2 min. vom Meer entfernt. Bentota ist ein absoluter Geheimtipp, der auf wenigen Sri Lanka-Reiserouten auftaucht, weil es nicht so bekannt ist wie die anderen Städte an der Küste. Für uns war es einer der schönsten Stops auf unserer Route, eben weil es noch nicht so touristisch ist. Der kilometerlange weiße Sandstrand mit türkisfarbenem Meer gehört dir fast alleine, alles ist sehr ruhig und naturbelassen. Hinter dem Strand fängt der Wald an, keine Hochhäuser, die das Bild trüben. Unser Geheimtipp im Geheimtipp-Ort Bentota: Das Restaurant The Wave. Wir waren an beiden Abenden hier essen, hier stehen die Tische weit voneinander entfernt im Sand verteilt, die Kellner*innen sind super nett, das Essen vielfältig und lecker, es läuft Musik und es gibt Schaukeln zum Sonnenuntergang bestaunen. Damit nicht genug: Auch tagsüber kann man sich hier ganztägig aufhalten – es gibt Liegen direkt am Meer, man bestellt ab und zu Essen und Trinken und kann dann dort kostenlos den Tag verbringen.

Tag 4: In Bentota hätten wir unseren gesamten Urlaub verbringen können, aber es ging weiter nach Unawatuna. Ein Städtchen, das uns am ehesten an Thailand erinnert hat im positiven Sinne – eine Hauptstraße mit unendlich vielen Restaurants, Cafés und Shops, wo sich die Menschen tummeln und die Autos mal keine Vorfahrt haben. Hier kann man es sich richtig gut gehen lassen und entspannen oder auch Party machen. Unsere liebsten Restaurants waren: The Roti Shop (super günstige Roti in süß und salzig), Happy Spice Restaurant (Kathi fands gut, Sven nicht so) und Taco King Place (super leckere vegetarische und vegane Alternativen, wenn man mal wieder Lust auf was anderes als sri lankanisches Essen hat).

Von Unawatuna aus kann man sich easy ein TukTuk nehmen, um zu Stränden oder in die nächstgrößere Stadt Galle zu kommen. Da es bei uns an diesem Tag eher bewölkt war, sind wir nach Galle Fort gefahren, einer ehemaligen Kolonial-”Siedlung” der Niederländer. Diese ist kostenlos und man kann einfach durch die Straßen schlendern. Hier gibt es viele tolle Speciality Cafés, Boutiquen und Kunstgalerien und man fühlt sich wie in einer italienischen oder spanischen Kleinstadt. Besonderes Wahrzeichen des Fort ist der Leuchtturm am hintersten Ende der Stadt.

Tag 5: Nach einem schnellen Frühstück sind wir früh los, um mit dem TukTuk zum Turtle Beach zu fahren – einem Strand, wo man mit Schildkröten im Meer schwimmen kann! Da wir so früh unterwegs waren, hatten wir Glück, dass noch nicht so viel los war – als wir gegen 11 Uhr wieder zurück nach Unawatuna gefahren sind, war es brechend voll mit Familien, GoPros und Selfie-Sticks. Bei einem Hotel am Strand kann man sich Schnorchelsets gegen eine Gebühr ausleihen, um die Schildkröten noch besser zu sehen. Es war eine wunderschöne Erfahrung, aber wir haben auch immer darauf geachtet, genügend Abstand zu den Tieren zu halten, dass sie sich nicht gestört fühlen. Glücklicherweise sind sie super schnell und können selbst entscheiden, wann ihnen die Menschen zu viel werden und weiter ins Meer hinausschwimmen. Der Strand an sich ist allein wunderschön – wenn man über ein paar Felsen klettert, kann man theoretisch kilometerweit am Meer spazieren gehen, also auf jeden Fall einen Besuch wert!

Die Unterkünfte in Sri Lanka sind alle so gastfreundlich und kulant, dass wir auch in Unawatuna einen Check-Out erst um 12 Uhr machen konnten, sodass wir kurz zurück in die Unterkunft fuhren und uns anschließend auf den Weg nach Mirissa machten (natürlich erneut mit dem Crazy Bus ;-)). Auf dem Weg dorthin entdeckten wir bereits so viele schöne Städtchen, hier an der Küste kann man wirklich gar nichts falsch machen, egal wo man unterkommt. Mirissa ist eine der bekanntesten Städte Sri Lankas, denn es ist DAS Surfer-Paradies, umgeben von coolen Beach Bars, hippen Restaurants und Speciality Cafés.

Tag6-1

Mirissa

Tag 6: Wir haben im Mimoza Mirissa 2 Nächte geschlafen, eine traumhaft schöne Unterkunft in den kleinen Nebengassen Mirissas mit Rooftop-Pool und Outdoor-Dusche, unweit vom Secret Beach und Mirissa Beach entfernt. Hier kannst du morgens zwischen einem Continental Breakfast und einem Typical Sri Lankan Breakfast wählen – zweiteres ist umwerfend und solltest du unbedingt mindestens einmal während deiner Sri Lanka-Reise probieren! Die Sri Lankaner essen bereits zum Frühstück Kichererbsen, geraspelte Kokosnuss mit Chili und Curry, dazu gibt es Kokosmilchreis und Hopper – Hopper ist wie eine Art Crêpe in Schalenform mit Teig- oder Ei-Füllung. Es gibt manchmal auch String Hopper, das sieht aus wie Glasnudeln und schmeckt wie eine Mischung aus Spaghetti und Teig. Sehr lecker! Die Sri Lankaner, die im Hotel arbeiten, haben uns alles zum Essen erklärt und uns super gern gezeigt, wie man es richtig isst – natürlich mit der Hand und ohne dass man sich einsaut 😉

Im Hotel konnten wir uns sogar Fahrräder ausleihen, was super praktisch war, da unser Tag in Mirissa vollgepackt war mit Unternehmungen und wir somit super easy und schnell von A nach B kamen. 1. Stopp: Ratnagiri Raja Maha Viharaya, ein buddhistischer Tempel auf einem Berg, den wir tags zuvor vom Strand aus entdeckt hatten. Das ist kein besonderer Tempel, aber trotzdem schön anzuschauen, nichts los und man hat von dort einen tollen Blick auf den Mirissa Beach.

Von dort ging es weiter zum 2. Stopp: Parrot Rock. Eine kleine Insel, die kurz vor dem Strand von Mirissa Beach liegt und wie ein gestrandetes Fluch der Karibik-Schiff wirkt. Kurz durchs Meer gewatet und über eine abenteuerliche Konstruktion gehangelt, gelangt man auf die Insel und kann von dort super schön auf Meer und Strand blicken. Wir waren um die Mittagszeit dort und hatten Glück, dass nicht viel los war. Das Wasser ist hier wunderschön, man kann toll baden, allerdings sollte man bei Steinformationen aufpassen, hier haben wir von Parrot Rock aus viele Seeigel im Wasser gesehen.

Drei Fahrminuten entfernt gelangt ihr auch schon zum berühmten Coconut Tree Hill, einem Hügel, der direkt aufs Meer hinausführt und gesäumt ist von vielen Palmen. Hier ist für die perfekte Fotoaufnahme voraussichtlich die beste Zeit früh morgens, wenn noch nichts los ist, aber keine Sorge – man kann selbst die bekanntesten Insta-Spots auf Sri Lanka nicht mit den Spots in Thailand oder Indonesien vergleichen. Wenn wir von “viel los” sprechen, reden wir mal über 20 Personen und nicht 100 (ausgenommen Turtle Beach). Wenn ihr vom Coconut Tree Hill zurück nach Mirissa Innenstadt sowohl an der Straße als auch am Strand entlang lauft, gibt es unzählige schöne Cafés und Restaurants, bspw. waren wir mittags im THE SLOW, ein veganes Hotel und Café/Restaurant. Die Restaurant-Preise in Mirissa sind beinahe auf europäischem Niveau wenn man westlich essen geht, sri lankanisches Essen hingegen ist wieder sehr günstig. Wir waren an einem Abend im Ceylon Curry House (eins der besten Curries, die wir hatten), am zweiten Abend im Big Belly Restaurant (hier haben wir viele kleine Gerichte zum Teilen bestellt, super lecker und nett zum Sitzen).

Wovon wir in Mirissa “enttäuscht” waren, war der Secret Beach. Hier versprechen die Insta-Bilder eindeutig anderes als das, was man vorfindet. Der Strand ist dreckig und nicht gepflegt, die Fahrt dorthin abenteuerlich und unserer Meinung nach nicht wert. Hier liegen die Touris wie Sardinen in der Dose aufeinander und man hat nur einen kleinen Strandabschnitt, der extra zum Baden “abgesperrt” ist. Für Familien mit kleinen Kindern bestimmt super, weil es nicht tief reingeht, aber eben kein Secret Beach, der naturbelassen und wunderschön ist. Da hat uns der “normale” Mirissa Beach besser gefallen, wo das Leben tobt aber man trotzdem 10 Meter um sich herum Platz hat am Strand 🙂

Tangalle

Tag 7-9: Unsere letzte Station an der Küste Sri Lankas war Tangalle. Tangalle war bei dem schlimmen Tsunami 2004, der u.a. Thailand schwer traf, ebenfalls betroffen, was wir im Voraus gar nicht wussten. Hier gibt es ebenfalls nette kleine Beach Restaurants und scheinbar ist hier während der Hauptsaison (Nov-Mrz) fast so viel los wie in Mirissa. Von Tangalle aus kann man gut in den Yala National Park starten für Safaris. Diese Aktivität haben wir ausgelassen, da wir ein halbes Jahr vorher in Südafrika bereits Safari gemacht hatten. Wir haben 2 Nächte etwas außerhalb von Tangalle im Ananthaya Beach geschlafen, denn hier gibt es viele hochwertige Hotels mit westlichen Standards und zu bezahlbarem Preis. Die Unterkunft und Anlage war ein Traum, die Umgebung dagegen eben sehr ländlich. Hier haben wir uns für 2 Tage einen Roller gemietet, um flexibel zu sein, weil es hier mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig wird, so außerhalb. Die 2 Tage waren nochmal perfekt zum Entspannen, aber in den anderen Städten an der Küste hat es uns definitiv besser gefallen 🙂

Tangalle - Ella

Tag 10: Die Strecke nach Ella war die einzige, bei der wir uns einen Driver genommen haben, da wir nicht herausfinden konnten, wo der verflixte 31er-Bus nach Ella abfährt, wir haben ihn erst in Ella wiederentdeckt. Für eine Fahrt von knapp 3 Stunden haben wir umgerechnet ca. 70 Dollar gezahlt, was für den Service, die Klimaanlage und den Komfort natürlich günstig ist. Aber es würde für uns nicht in Frage kommen, einen so hohen Preis beinahe täglich für einen privaten Driver für die gesamte Dauer der Sri Lanka-Reise zu bezahlen, wie andere Sri Lanka-Reisende das machen (haben da einige getroffen), denn dann ist Sri Lanka doch nicht mehr so ein günstiges Reiseland.

Mit Ella haben wir vom Meer-Urlaub Abschied genommen und sind in das Hochland von Sri Lanka eingetaucht. Verrückt, wie vielfältig dieses Land ist und wie wunderschön! Wir haben 3 Nächte im Ella Country House geschlafen, eine tolle Cabin-Unterkunft, wo morgens das Frühstück auf dem Balkon serviert wird und mit kompletter Verglasung zum Rausschauen. Einziger Nachteil hier oder vielleicht auch generell in Ella: Die Straße ist wirklich wirklich laut, da sie so steil ist und sich Autos, Roller und LKWs dort hinauf quälen. Ohne Oropax wäre bei uns nichts gegangen 😂

Ella an sich ist eine super touristische, aber super schöne kleine Stadt, wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Hier kann man shoppen, Souvenirs kaufen und lecker essen. Unsere liebsten Restaurants: Cafe Chill und das Rainbow Cafe. Ersteres besonders für westliches Essen (das sri lankanische war nicht gut), die coole Stimmung und den tollen Service; zweiteres für die süßen sowie salzigen Bowls, den Kaffee und die schöne Atmosphäre!

Ella

Tag 11: Nachdem wir schon am Anfang unserer Sri Lanka-Reise unsere Pläne bzgl. des Adam’s Peak umdisponiert haben, da wir mehrere Erfahrungsberichte gehört hatten, dass es unendlich voll sein soll bereits zum Sonnenaufgang und man es evtl. gar nicht ganz hoch schafft rechtzeitig, da die Schlange so lang ist, entschieden wir uns, von Ella aus den Little Adam’s Peak zu machen. Dieser war bei den Temperaturen auch schon anstrengend genug, aber nicht voll und ein super Halbtagsausflug. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Berge, Landschaft und Straßen Ellas. Wer Bock auf noch mehr Action hat, kann hier Ziplining machen, Bogenschießen oder in einen überteuerten Pool Club gehen 😛

Nach unserer Wanderung ging es weiter zur weltberühmten Nine Arches Bridge. Hier ist natürlich einiges los, aber sie ist ein absolutes Must-See auf jeder Sri Lanka-Reise. Man kann sich vorab online informieren, wann der Zug über die Brücke fährt, sodass man ihn ablichten kann. Noch cooler ist es natürlich, im Zug selbst zu sitzen, dazu mehr bei Tag 12 😀 Der Weg zur und von der Nine Arches Bridge ist möglich über einen steilen Weg an Ferienunterkünften vorbei, sodass man die Brücke bereits von oben fotografieren kann, über einen längeren Weg durch den Dschungel, wo es ruhig und schattig ist oder per TukTuk/Fahrrad/Auto über die Zufahrtsstraße.

Tag 12: Ella ist ein super Ausgangspunkt, um eine Teeplantage zu besichtigen. Wie Sri Lankas früherer Name verrät, wird auf dem Inselstaat der bekannte Ceylon-Tee angebaut und verarbeitet. Es gibt eine sehr große Tea Factory etwas außerhalb von Ella (Uva Halpewatte), wir haben uns bei unserer Besichtigung für eine kleinere in Ella entschieden, die Kinellan Tea Factory. Obwohl es bei uns der Tag vor Neujahr war (12.4.) und die halbe Factory eigentlich schon geschlossen hatte, wurden wir netterweise trotzdem zusammen mit einem anderen Pärchen herumgeführt. Wir haben alle Prozesse der Teeherstellung erklärt bekommen, durften durch die Maschinenräume laufen, Tee anfassen und bekamen anschließend noch eine Teeverkostung. Für die ca. halbstündige Tour haben wir pro Person faire 1.000 Rupees (ca. 3$) gezahlt und anschließend auch noch einen Tee mitgenommen. Beim nächsten Mal würden wir uns etwas weiter vorab informieren, wo man wann, was machen kann, wir wären nämlich beispielsweise gerne noch selbst Tee pflücken gegangen in einer Plantage. Wir haben einige Anbieter in Ellas Hauptstraße gesehen oder man kann bspw. bei der Uva Halpewatte-Factory Slots buchen, wo dies möglich ist. Die Kinellan Tea Factory war dafür sehr ursprünglich und kaum touristisch ausgelegt, sodass wir hier ein tolles Real Life-Erlebnis hatten 🙂

Anschließend sind wir erneut durch die Straßen Ellas gebummelt, waren etwas shoppen und hatten uns für nachmittags bereits am Vortag noch eine Massage gebucht. Hier waren wir im Helena Spa & Organic Gifts, das ein super Preis-Leistungsverhältnis hat (5.000 Rupees pro Person, ca. 16$) sowie sauber und schön war.

Ella - Kandy

Tag 13: Wenn ihr mit dem Zug über die Nine Arches Bridge fahren möchtet, um ebenfalls das bekannte Fotomotiv aufnehmen zu können, müsst ihr beachten, dass ihr bereits in Demodara einsteigen müsst (bei der Strecke nach Kandy) oder bis nach Demodara weiterfahren müsst (bei der Strecke von Kandy aus). Wir haben uns dafür morgens von Ella mit dem TukTuk nach Demodara fahren lassen (ca. 15 min. Fahrtzeit). Tickets für den beliebten Zug solltet ihr unbedingt im Voraus buchen, das geht online über die oben bereits erwähnte Internetseite railway.gov.lk (wir haben eineinhalb Wochen vorher nur noch Tickets für die 3. Klasse bekommen, in der Hauptsaison solltet ihr voraussichtlich mindestens 3 Wochen vorher buchen, v.a. bei der noch häufiger befahrenen Strecke von Kandy aus). Die Online-Tickets holt ihr euch dann an einem Ticket-Schalter in einer größeren Stadt, bspw. Ella oder Kandy, ab und zeigt sie dann im Zug vor.

In der 1. Klasse ist es zwar klimatisiert, aber es lassen sich keine Fenster öffnen, diese Kategorie würden wir auf keinen Fall wählen. Wir wären gerne in der 2. Klasse gefahren, aber wir sind im Nachhinein total happy mit der 3. Klasse und empfehlen sie wärmstens weiter! Durch die Vorab-Buchung reserviert ihr gleich Sitzplätze mit, sodass ihr in einem Waggon sitzt, der nur reservierte Sitzplätze enthält, in unserem Fall war es ziemlich leer und einfach nur nett. Der Zug ist sehr gepflegt, auch die Toiletten sehen nicht schlimmer aus, als wir es von manchem DB-Zug gewohnt sind, ab und zu steigen “fliegende Händler” ein und aus, um etwas zu essen und zu trinken zu verkaufen. Nehmt euch auf jeden Fall genug Verpflegung für die Zugfahrt mit, wir waren ca. 6 Stunden unterwegs und irgendwann zieht es sich doch.

Angekommen in Kandy, wurden wir von unserem Hotel und hotel-eigenen TukTuk-Driver überredet, zu einer Neujahrsfeier mitzukommen. Erster Stopp davon war eine sri lankanische Show, die wirklich großartig war! Sie fand im Kandyan Cultural Centre statt, vor Ort kann man Tickets erwerben für 2.000 Rupees pro Person (ca. 6$). Natürlich ist es touristisch ausgelegt (es gibt Infotexte zur Show in allen möglichen Sprachen, was aber auch total praktisch ist, um alles zu verstehen), aber eine super schöne Möglichkeit, die Tänze, Musik, Traditionen und die traditionell sri lankanische Kleidung kennenzulernen.

Anschließend besuchten wir für die 18 Uhr-Zeremonie noch den Sri Dalada Maligawa, den buddhistischen Tempel, wo, der Legende nach, der Eckzahn des Buddhas aufbewahrt wird. Dreimal am Tag findet dort eine Zeremonie statt, der Eintritt in den Tempel kostet ebenfalls 2.000 Rupees pro Person, es gibt strenge Sicherheitskontrollen, Tempel-angemessene Kleidung muss getragen werden und im Innenbereich muss man noch seine Schuhe gegen eine Gebühr abgeben. Auch wenn wir Tempel schön und interessant finden, war dieser Besuch für uns die wahre Touristenfalle. Vielleicht ergibt alles etwas mehr Sinn, wenn man sich vorher genauer über die dort stattfindende Zeremonie informiert, aber für uns war es einfach nur voll und Geldmacherei.

In Kandy kann man bestimmt auch längere Zeit verbringen, denn es gibt beispielsweise auch noch einen Botanical Garden, der schön sein soll und tagsüber ist es bestimmt cool, mal wieder durch eine größere Stadt zu laufen. Bei uns abends fanden wir es eher nicht so cool, Kandy war die einzige Stadt in Sri Lanka, wo wir uns nicht wohlfühlten. Wir waren allerdings auch erschöpft vom langen Zugfahrttag.

Unser Restauranttipp in Kandy: Das No Name (wirklich das beste Kottu aller Zeiten) und das Vito Wood Fired Pizza (im dazugehörigen Hotel haben wir auch geschlafen).

Kandy - Dambulla/Sigiriya

Tag 14: So müde wir waren, ging es am nächsten Tag direkt weiter nach Dambulla/Sigiriya. Da Neujahr war (14.4.), fuhr leider kein einziger Bus. So kam es, dass wir auf einen TukTuk-Driver umsteigen mussten, was zur Abwechslung auch nett und komfortabel war und viele Vorteile hatte. Unser Driver hat für die 4 Stunden-Fahrt gerade einmal 10.000 Rupees (ca. 33$) gewollt, war super nett und machte einen Sightseeing-Trip für uns daraus. Er hielt an jedem Tempel an, sodass wir auch noch eine hinduistische Neujahrsfeier mitbekamen und wartete 1 Stunde auf uns, als wir den Cave Temple in Dambulla besichtigten. Der Cave Temple ist wirklich imposant mit seinen tausenden Buddha-Statuen, gleichzeitig eben auch wieder eine Touristenattraktion, die viel Geld macht. Er kostet 1.000 Rupees pro Person (ca. 3$), vor Ort zahlt man immer wieder “Spenden”, weil man beispielsweise gesegnet wird. Man kann sich vor Ort auch einen Guide buchen, der einem noch etwas Hintergrundgeschichte erzählt.

Dank unseres Drivers mussten wir in Dambulla dann nicht mehr umsteigen, sondern wurden direkt nach Sigiriya in unsere Unterkunft gebracht. Der Ort ist super süß mit vielen Cafés und Restaurants und hatte erneut etwas vom ursprünglichen Thailand. Von hier aus kann man den berühmten Sigiriya Rock oder Pidurangala Rock besteigen.

Tag 15: Nach einem frühen Frühstück sind wir mit einem TukTuk zum Pidurangala Rock gefahren. Wir haben uns gegen eine Wanderung auf den berühmten Sigiriya Rock entschieden, da dieser crazy 30$ Eintritt pro Person kostet. Mit dem Pidurangala Rock ist es wie mit dem Eiffelturm in Paris – es ist ja eigentlich viel schöner, den Eiffelturm bzw. den Sigiriya Rock beim Fotomotiv draufzuhaben statt auf ihm zu stehen. Für den Pidurangala Rock zahlt man umgerechnet nur 2,50€ pro Person, der Aufstieg ist schattig, abwechslungsreich und schön, nur am Schluss wird der Weg steil und eng. Außerdem ist es nicht so voll wie auf dem Sigiriya. Natürlich kann man so nicht die Festung auf dem Sigiriya besichtigen, aber auch der Pidurangala Rock hat eine Historie: Hier lebten einstmals Mönche und dort befindet sich die ehemals längste Buddha-Statue der Welt mit 12,5 Metern. Also ein sehr unterschätzter Stein und Ausflug 🙂

Dambulla/Sigiriya - Negombo

Tag 16-17: Nachdem wir es uns in Sigiriya ansonsten einfach haben gut gehen lassen am Pool, war nun bereits die erste Etappe der Heimreise angesagt. Mit dem TukTuk fuhren wir zur Dambulla Bus Station, von wo aus wir einen Bus nach Kidurangala nahmen und von dort einen weiteren Bus nach Negombo. Dieser Reisetag war der schlimmste von allen, weil er lang, voll und heiß war – Sri Lanka wollte uns den Abschied wahrscheinlich etwas leichter machen 😀 Es war das einzige Mal, dass wir uns dachten: “Ach, wäre ein klimatisiertes Auto mit Driver jetzt toll!” 😀

Wie anfangs schon geschrieben, entschieden wir uns für unsere letzte Nacht in Sri Lanka nochmal für Negombo statt Colombo, da wir einfach nochmal Meer und Ruhe genießen wollten. Bis zu unserem Abflug am Montagabend verbrachten wir die verbliebene Zeit mit Pool, Meer und Mango Lassis.

 

Seit unserer Heimkehr aus Sri Lanka vermissen wir dieses Land und seine Leute jeden einzelnen Tag. Wenn ihr also mit einer Reise nach Sri Lanka liebäugelt – do it! Wir kommen definitiv wieder, denn es gibt sowohl im Norden als auch Osten noch einiges zu sehen und Städte wie Bentota, Negombo, Mirissa und Ella würden wir sofort wieder besuchen.

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